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Diese beiden Vorträge werden auf Niederländisch gehalten!

 

Missionspropaganda und Massenmedien. Über katholische Fotografen, Missionsausstellungen und tourende Filmpatres.
Moderator Eddy Appels. Anthropologe, Filmkurator, Dokumentarfilmer und Gastkurator der Ausstellung Hollywood on Flores im Missionsmuseum.

Peter Pels

Viele Menschen denken immer noch, dass die katholische Kirche und die moderne Welt nur schwer zusammenpassen können: Seit Jahrhunderten ist der Katholizismus - zumindest für Nichtkatholiken - das Beispiel einer Tradition, die stur an starren Prinzipien festhält und sich weigert, ihre Verfahren zu ändern. Die katholische Missionspropaganda der letzten 150 Jahre zeigt etwas ganz anderes: ein starkes Bedürfnis, mit den wissenschaftlichen Standards und den Massenmedien, die die moderne Welt kennzeichnen, Schritt zu halten. Anhand von Fotografien, Filmen und Ausstellungen einiger Pioniere unter den niederländischen und deutschen Missionaren zeigt Peter Pels, dass dies gelegentlich auch zu Veränderungen im Selbstverständnis der katholischen Mission führen konnte.

Peter Pels, Professor für Anthropologie des modernen Afrika an der Universität Leiden, promovierte 1993 in Amsterdam mit einer Studie darüber, wie niederländische Spiritaner in Ostafrika maßgeblich am Aufbau einer afrikanischen katholischen Diözese beteiligt waren. Seitdem hat er kritische Forschungen zu den religiösen und politischen Selbstbildern und Praktiken moderner Gesellschaften durchgeführt, insbesondere vor dem Hintergrund kolonialer politischer und wirtschaftlicher Beziehungen, von denen auch die katholischen Missionare teilweise bestimmt wurden. Gegenwärtig beschäftigt er sich mit kolonialen Sammlungen und dem kolonialen Erbe in den Niederlanden sowie mit der Frage, wie wir in Zeiten antikolonialer Kritik und Forderungen nach Rückgabe kolonialer Sammlungen damit umgehen können.

Nico de Klerk

Um 1910 wurden Filmvorführungen zu einem festen Bestandteil der Kinos. Da die Kinoprogramme in erster Linie der Unterhaltung dienten, förderten sie auch den Aufstieg des „Filmvortrags“. Analog zum Lichtbildervortrag handelte es sich dabei um eine Kombination aus bewegten Bildern und gesprochenen Erläuterungen, die vor allem informativen, belehrenden oder propagandistischen Charakter hatten. Diese Vorführungen fanden vor allem außerhalb der Kinos an den unterschiedlichsten Orten statt. In der Zwischenkriegszeit entwickelte sich diese Art der Filmvorführung zu einem äußerst populären Medium, das ebenso häufig und vielfältig eingesetzt wurde wie die pädagogischen Laterna-Magica-Vorführungen. In diesem Vortrag werden die Missionsfilme der S.V.D. im Kontext des Aufstiegs und der Popularität dieser so genannten nicht theatralen Vorführungen diskutiert. Nico de Klerk ist unabhängiger Medienhistoriker, Archivar und Kurator. Seine Arbeit konzentriert sich insbesondere auf wenig bekannte Bereiche der Geschichte des Films und anderer projizierter Bilder (einschließlich des frühen nicht-theatralen Films, des kolonialen Kinos, des Programmformats, der Laterna-Magica-Vorführungen als Wissenschaftskommunikation).